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Bundestrainer-Großseminar in Gelsenkirchen - Endspurt nach Peking eingeleitet

„319 Tage vor Peking“ - unter diesem Motto stand das Bundestrainer-Großseminar des DOSB, das vom 24. bis 26. September im Maritim-Hotel in Gelsenkirchen stattfand.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

11.10.2007

An dieser Veranstaltung, die Trainerinnen und Trainer aus den verschiedenen Sportarten und Disziplinen eine gemeinsame Plattform bietet, nahmen Vertreter aus nahezu allen Spitzenverbänden des DOSB teil. Neben der Vermittlung sportpolitischer Informationen aus erster Hand stand die Fokussierung auf die bevorstehenden Olympischen Spiele 2008 im Reich der Mitte im Mittelpunkt des Seminars.

DOSB-Vizepräsident Eberhard Gienger würdigte den hohen Stellenwert der Trainerschaft in unserem Leistungssportsystem, von deren Know-how und Engagement die Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung der Athletinnen und Athleten maßgeblich geprägt wird. Er verwies auf die erfreulichen Ergebnisse bei den jüngsten Weltmeisterschaften, von denen etliche im eigenen Land ausgetragen werden konnten - stellvertretend auf die überwältigende Bilanz im Kanu, aber auch auf die Erfolge im Turnen, in der Leichtathletik, im Triathlon, Modernen Fünfkampf und im Rudern. „Wir dürfen uns aber nicht auf diesen Lorbeeren ausruhen“ - so Gienger - , „sondern müsse unverzüglich den Fokus auf die bevorstehenden Olympischen Spiele ausrichten. Mit der langen Tradition, die im vorolympischen Jahr erzielten Erfolge im Olympiajahr nicht zu wiederholen, müssen wir endlich  brechen“.

Die Basis für einen zielgerichteten Endspurt sollte beim Bundestrainer-Seminar gelegt werden. So stand die Gestaltung der Unmittelbaren Wettkampfvorbereitung (UWV) im Mittelpunkt des Seminars. Als „Auftakt“ präsentierten die Spitzentrainer Dr. Orjan Madsen (Schwimmen), Reiner Kießler (Kanu), Markus Weise (Hockey), Lutz Buschkow (Wasserspringen) und Frank Wieneke (Judo) ihre Vorbereitungskonzeptionen auf die Olympischen Spiele. Anschließend wurden sportmedizinische, biomechanische und trainingswissenschaftliche Aspekte behandelt. Prof. Jürgen Steinacker, Mannschaftsarzt der Junioren-Rudernationalmannschaft, berichtete über seine zahlreichen Erfahrungen bei der vorolympischen Junioren-WM in Peking, den  Testwettkampf für die Spiele. Prof. Dietmar Schmidtbleicher informierte über die Periodisierung des Krafttrainings unter besonderer Berücksichtigung der UWV, und Vertreter des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig stellten bewährte Strategien der effektiven Gestaltung der UWV aus der Sicht der Ausdauersportarten (Dr. Jürgen Wick), der Kraft-/Techniksportarten (Dr. Karin Knoll) und der Technik-/Taktiksportarten (Dr. Hans-Dieter Heinisch) dar. In drei Arbeitsgruppen wurden anschließend spezifische Probleme diskutiert, um den Transfer positiver Erfahrungen innerhalb einer Sportartengruppe zu sichern und auf negative Erfahrungen aufmerksam zu machen.

Das Bundestrainer-Großseminar dient den Trainerinnen und Trainern auch als Informationsbörse. Bernhard Schwank, Direktor Leistungssport im DOSB, informierte über die Zukunftsfähigkeit des Spitzensports - auch über Peking und Vancouver hinausgehend - , und Torsten Burmester  und Gerd Klein berichteten über die Perspektiven der Spitzensportförderung durch die Bundesregierung sowie durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe. Strategien des Anti-Doping-Kampfs der NADA, bei dem die Trainerinnen und Trainer eine wichtige Stellgröße sind, wurden vom Vorstandsvorsitzenden Armin Baumert thematisiert. Über Perspektiven der Traineroffensive des DOSB mit der Auszeichnung zum  „DOSB-Trainer/in des Jahres 2007“ als wichtige Maßnahme berichtete Thomas Sinsel, und der Direktor der Trainerakademie Köln des DOSB, Dr. Lutz Nordmann, informierte über Wissensmanagement und -transfer aus der Sicht der Trainerakademie.

Als Fazit des Großseminars lässt sich festhalten, dass neben der Vermittlung zahlreicher interessanter Fachbeiträgen und  Statements über Strategien einer effektiven Wettkampfvorbereitung auch der Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Sportarten bzw. Disziplinen nicht zu kurz kam. Ein interessantes Rahmenprogramm - unterstützt durch die Firma Adidas und die Cyprus Tourism Organisation (CTO) - bot hierfür den besten Nährboden.

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