Bundesinstitut für Sportwissenschaft: Zwischen Theorie und Praxis
Der Direktor des Bundesinstituts für Sport­wissen­schaft (BISp) in Bonn, Dr. Martin-Peter Büch, vollendet am 8. Februar 2005 sein 65. Lebens­jahr und beendet am 28. Februar seine über zehn­jährige Tätigkeit an der Spitze dieser Orga­nisation des Wissen­schafts­mana­gements.

01.02.2005
Direktor Dr. Martin-Peter Büch geht in den Ruhestand
Die Ära des vierten BISp-Direktors nach Prof. Hermann Rieder, Prof. August Kirsch und Prof. Horst de Marées stand nicht zuletzt im Zeichen der eigenständigen Weiterführung dieses 1970 von DSB und Bund gegründeten Dienstleisters, der 2001 den Umzug von Köln nach Bonn mit verringertem Personal, aber unverändert großen Aufgaben zu bewerkstelligen hatte. Bundesinnenminister Otto Schily spricht heute nicht ohne Stolz von "unserem Bundesinstitut".
Ein Rückblick:
Dr. Büch hatte 1995 sein Amt unter dem Leitwort: "Kommunikation, Kooperation und Koordinierung im Interesse eines humanen Spitzensports" angetreten. Zu den wichtigen Schritten, mit denen das BISp sich für die Zukunft gerüstet hat, zählen die Neuordnung einer effektiven Forschungsförderung bei reduzierten Mitteln, die Öffnung für die dem Sport helfenden Wissenschaften, wie Physik, Ökonomie, Ingenieur- und Rechtswissenschaften, und den raschen Transfer der Erkenntnisse in die sportliche Praxis. Dazu zählten beispielsweise das Thema Belastungen und Risiken im Kunstturnen der Frauen oder der Leitfaden Sportstättenentwicklungsplanung. Weit über den Sport hinaus gewannen die Beiträge zur Geschichte des Sports der DDR, die FISAS-Studie als Pilotprogramm der Sozialberichterstattung über die gesellschaftliche Bedeutung des Sports oder das "Lexikon der Ethik des Sports", das in vierter Auflage vorliegt, Anerkennung und Nachwirkung.
Auf ihrer alljährlichen Pressekonferenz mit großer Resonanz stellen sich das BISp und seine Partner, die Kontrollinstitute in Kreischa und Köln sowie die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA), dem öffentlichen Urteil über den Kampf gegen die Dopingseuche.
Dr. Büch, der noch heute als Übungsleiter tätig ist, hat über sein Amt als Wissenschaftsmanager durch eigene Veröffentlichungen der Sportökonomie wichtige Impulse gegeben. Er wird auf dem hochrangig besetzten Symposium "Die Bedeutung der Wissenschaft für den Sport im 21. Jahrhundert" am 22. Februar in Bonn von Staatssekretär Göttrick Wewer in Vertretung von Minister Schily offiziell verabschiedet.