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Blickpunkt Sotschi: Ein olympischer Countdown

Am 9. Januar 2014 startete das Deutsche Sport & Olympia Museum mit „einem olympischen Countdown“ in das Sportjahr 2014.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

13.01.2014

Im Blickpunkt einer gemeinsam mit der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) durchgeführten Veranstaltung standen – genau vier Wochen und einen Tag vor ihrer Eröffnung – die Winterspiele in Sotschi.

Der Vorsitzende des Museums, Ingo Weiss sowie DOA-Vorstandsmitglied Manfred Lämmer begrüßten zahlreich erschienenen Gäste, darunter Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius oder der katholische Olympiapfarrer Thomas Nonte sowie einen bestens ausgewiesenen Expertenkreis, der ebenso differenzierte Informationen wie lebendige Diskussionen versprach und zudem gleichermaßen Vorfreude wie eine gewisse Nachdenklichkeit zu schüren vermochte.

Die Vortragsrunde eröffnete der langjährige Chefredakteur und Intendant des WDR, Fritz Pleitgen. Seine langjährigen Erfahrungen als Korrespondent vor Ort und intimen Kenntnisse aktueller politischer Entwicklungen in Russland und der spezifischen Gegebenheiten in der besonders konfliktträchtigen Region des Kaukasus flossen in eine ebenso profunde wie pointierte Analyse ein, die trotz oder gerade wegen durchaus kritischer und differenzierter Einschätzungen auch zur Persönlichkeit und Politik von Präsident Putin manchen Klischees und Vorurteilen eindrucksvoll entgegen wirkte.

Sein Plädoyer, den Sport, namentlich die Olympischen Spiele, nicht mit politischen Ansprüchen und Aufgaben zu überfrachten, griff der zweite Redner, Bernhard Schwank, gerne auf. Als stellvertretender Chef de Mission der deutschen Sotschi-Mannschaft beleuchtete der für den Leistungssport zuständige Direktor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) unterschiedliche Aspekte der „weißen Spiele am Schwarzen Meer“, wobei er die Einschätzung Pleitgens bekräftigte, „sichere Spiele“ erwarten zu dürfen. Zudem betonte er, dass die Zahl der gewonnenen Medaillen allein nicht den Erfolg der deutschen Mannschaft definieren, auch wenn man durchaus das ambitionierte Ziel verfolge, den in Vancouver erreichten zweiten Platz in der ebenso inoffiziellen wie beliebten Nationenwertung zu verteidigen.

Karl Quade, der Chef de Mission der deutschen paralympischen Mannschaft, schloss sich in seinen Ausführungen den Einschätzungen seines „Kollegen“ zum Austragungsort und den Bedingungen vor Ort  weitgehend an, um zugleich darauf zu verweisen, dass „sein“ Team bei den Paralympics naturgemäß wesentlich kleiner sei. Im Übrigen, versprach der Vizepräsident des Deutschen Behindertensportverbandes, werde man ebenfalls gut gerüstet und optimistisch nach Sotschi reisen, auch wenn Verena Bentele und andere Medaillengaranten ihre Karrieren inzwischen beendet hätten.

Sportler sind auf die politische Situation vorbereitet

Im Rahmen eines abschließenden Podiumsgesprächs stellten sich die Genannten den Fragen des Publikums. Beide Chefs de Mission bestätigten, dass ihre Athletinnen und Athleten auf die spezifische Situation in Russland und Sotschi vorbereitet, im Blick auf politische Haltungen zu Äußerungen aber keineswegs mit verbindlichen Vorgaben ausgestattet worden seien. Auch Sportlerinnen und Sportler, sagte Quade, laufen nicht mit Scheuklappen durch die Welt. Die junge Iserlohner Eishockey-Nationalspielerin Rebecca Graeve versicherte, dass eine Teilnahme an den Olympischen Spielen trotz oder auch wegen der gehörten Ausführungen das große Ziel ihrer Karriere bleibe.

Ein höchst passendes „Ambiente“ für die Veranstaltung bot eine druckfrisch angelieferte Poster-Präsentation der Deutschen Olympischen Akademie, fangen doch die zwölf großformatige Thementafeln unter dem Titel „Olympia auf Schnee und Eis“ die „Faszination Winterspiele“ auf eindrucksvolle Weise in Bild und Wort ein. Die Ausstellung wird am 23. Januar beim Neujahrsempfang des DOSB im Frankfurter Römer, ansonsten bis zum Ende der Sotschi-Spiele im Kölner Museum zu sehen sein.

(Quelle: DOSB)

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