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Biathletin Laura Dahlmeier beendet Karriere

Laura Dahlmeier, zweifache Olympiasiegerin und siebenmalige Weltmeisterin im Biathlon, beendet ihre außergewöhnliche Karriere.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

17.05.2019

Laura Dahlmeier winkt nach dem Zieleinlauf ihren Fans zu. Foto: picture-alliance

Die Ausnahmesportlerin gehörte auch bei der Biathlon-WM im März zu den erfolgreichsten Teilnehmerinnen. Nach zuletzt immer häufigeren gesundheitlichen Probleme sagt die 25-Jährige aber:"Heute bin ich an dem Punkt, an dem ich nicht weiß, was ich mir für ein Ziel vornehmen sollte."

Die Entscheidung sei ihr wirklich nicht leicht gefallen, sagte Dahlmeier. "Aber ich merke, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für mich gekommen ist. Ich habe keine Biathlon-Ziele mehr auf meiner Liste." Außerdem sei sie "nicht mehr hundertprozentig davon überzeugt", weiter Biathlon auf absolutem Spitzenniveau betreiben zu wollen.

Nach insgesamt 152 Weltcup-Starts, 20 Weltcupsiegen als Einzelkämpferin und 13 Erfolgen mit der Staffel, nach 18 Medaillen bei Großereignissen und einem Triumph im Gesamtweltcup zog die passionierte Hobby-Bergsteigerin aus Partenkirchen einen Schlussstrich unter ihre so erfolgreiche Laufbahn. "Sie hat in nur wenigen Jahren außergewöhnliche Kapitel Sportgeschichte geschrieben und den populären Biathlonsport auf eindrucksvolle Weise bereichert", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann voller Anerkennung.

Laura Dahlmeiers sportliche Laufbahn war in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Bereits im Alter von 19 Jahren wurde die Biathletin vom SC Partenkirchen nach drei Goldmedaillen bei den Junioren-Weltmeisterschaften direkt für die Weltmeisterschaft 2013 in Nove Mesto nominiert. Dort überzeugte sie in der Staffel mit einem fehlerfreien Schießen und der insgesamt drittbesten Laufzeit. Ab diesem Zeitpunkt gehörte Dahlmeier trotz ihrer jungen Jahre zu den Leistungsträgern im DSV-Team und schon bald auch zu den erfolgreichsten Athletinnen im gesamten Weltcup.

"Natürlich hatten wir gehofft, dass Laura ihre Karriere noch für ein, zwei Jahre fortsetzt", sagte Bernd Eisenbichler, Sportlicher Leiter Biathlon. "Wir haben in den vergangenen Wochen gute und konstruktive Gespräche mit Laura geführt, in denen wir gemeinsam das Für und Wider diskutiert haben. Dass Laura schlussendlich diese Entscheidung getroffen hat, ist schade, aber selbstverständlich respektieren wir ihre Beweggründe. Es wäre schön, wenn Laura uns im Biathlonsystem in irgendeiner Funktion erhalten bleibt. Dazu werden wir uns in den kommenden Wochen sicherlich noch einmal in Ruhe zusammensetzen. Laura ist eine absolute Ausnahmeathletin, von der gerade unsere Nachwuchssportlerinnen und -sportler lernen und profitieren können. Auch wenn sie nicht mehr aktiv im Wettkampfgeschehen ist. Unabhängig davon möchten wir ihr heute zu einer großartigen und unvergleichlichen Karriere gratulieren und uns für die vielen emotionalen Momente bedanken."

Die offizielle Verabschiedung und das letzte Rennen von Laura Dahlmeier ist dann im Rahmen der Biathlon-World Team Challenge Auf Schalke geplant. "Es ist mir ein ganz besonderes Anliegen, dass ich mich dann auch noch einmal persönlich von den vielen Biathlon-Fans verabschieden kann", sagte die Garmisch-Partenkirchnerin.

Die Erfolgsbilanz von Laura Dahlmeier liest sich beeindruckend: In den vergangenen fünf Jahren gewann die Zollbeamtin 20 Weltcup-Einzelrennen und 13-mal mit der Staffel. Insgesamt stand sie 68-mal auf einem Weltcup-Podest. Während dieser Zeit nahm Dahlmeier an sieben Weltmeisterschaften teil. Dabei gewann sie 2017 in Hochfilzen fünf von sechs möglichen Goldmedaillen und stellte einen neuen Rekord auf. Am Ende des Winters krönte die Partenkirchnerin diese Leistung mit dem Sieg im Gesamt-Weltcup.

Als siebenmalige Weltmeisterin gehörte Dahlmeier bei ihre zweiten Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang zu den Titelfavoritinnen. Mit Gold im Sprint und in der Verfolgung erfüllte sie sich einen Kindheitstraum. Nach diesem Karriere-Höhepunkt brauchte die naturverbundene Hobby-Alpinistin jedoch bereits eine längere Auszeit in den Bergen, bevor sie sich für eine weitere Saison im Biathlon-Weltcup motivieren konnte.

(Quelle: Deutscher Skiverband / SID)

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