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„Bewegung ist die beste Medizin“

Der 93-jährige Josef Hoppe vom Turnerbund Emmendingen hat dieses Jahr sein 50. Deutsches Sportabzeichen abgelegt.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

05.01.2016

Das Glücksgefühl, wenn man die Herausforderung Deutsches Sportabzeichen erfolgreich bewältigt hat, kennen beim Turnerbund Emmendingen besonders viele Sportlerinnen und Sportler: Über 10.000 Deutsche Sportabzeichen haben die Mitglieder des Vereins in Baden-Württemberg in den vergangenen 40 Jahren abgelegt, allein in diesem Jahr waren es 302. Das Jubiläum wurde am 7. November, bei der offiziellen Übergabe der Deutschen Sportabzeichen des Vereins, natürlich entsprechend gefeiert.

Übers Turnen zum Sportabzeichen

Am meisten hat sich vielleicht Josef Hoppe über die erfolgreiche Prüfung gefreut: Der 93-Jährige konnte dieses Jahr sein 50. Deutsches Sportabzeichen in Empfang nehmen. Damit führt er die Liste der Sportabzeichen-Fans des Vereins mit großem Abstand an.

„Ich bewege mich jeden Tag. Schon bevor ich aufstehe, mache ich zehn Minuten Gymnastik im Bett. Außerdem laufe ich jeden Tag vom Seniorenheim bis zur Eltz und zurück, das sind rund 30 bis 45 Minuten“, sagt Josef Hoppe auf die Frage, wie er sich in seinem Alter fit hält. Außerdem macht er im Frühling und Sommer jeden Dienstag beim Sportabzeichen-Training des Turnerbundes Emmendingen mit und geht einmal in der Woche im Seniorenheim in die Turngruppe: „Da sind sonst lauter Frauen, ich bin der einzige Mann“, erzählt er und lacht.
Noch immer hoch motiviert
Der frühere Physiotherapeut, der zuletzt an einer Klinik im Glottertal beschäftigt war, die durch die Fernsehserie „Schwarzwaldklinik“ berühmt geworden ist, ist sein ganzes Leben lang immer in Bewegung geblieben. Schon mit zehn Jahren trat er in Essen, seiner Geburtsstadt, in den Turnverein ein. Später hatte er zusammen mit seiner Frau einen eigenen Rehabetrieb mit Sauna und Bäderanwendungen.

Sie waren viel unterwegs und sind schließlich im Schwarzwald gelandet. Bis zu ihrem Tod haben sie auch das Deutsche Sportabzeichen immer gemeinsam gemacht. „Es ist nie zu spät, etwas für sich zu tun. Bewegung ist die beste Medizin“, so die feste Überzeugung von Josef Hoppe.
Er selbst will auf jeden Fall auch in den nächsten Jahren das Deutsche Sportabzeichen ablegen, solange es seine Gesundheit zulässt. „Am liebsten ist mir das Schwimmen. Früher habe ich den 20-Kilometer-Lauf nicht so gern gemacht, aber diese Disziplin brauche ich jetzt nicht mehr.“

40 Jahre Sportabzeichen-Trainer

Aber nicht nur für Josef Hoppe, sondern auch für Helge Gutting, der in Emmendingen als „Mister Sportabzeichen“ bekannt ist, war 2015 ein besonderes Jahr. Seit 40 Jahren ist der 71-Jährige als Prüfer und Obmann für das Deutsche Sportabzeichen beim Turnerbund Emmendingen im Einsatz.

Von April bis September leitet er das wöchentliche Training. „Das Wichtigste beim Sportabzeichen ist es, am Ball zu bleiben. Aber dass wir hier in 40 Jahren mehr als 10.000 Sportabzeichen ablegen würden, das hätte ich nicht gedacht, als ich 1976 mit dem Training angefangen habe.“

Empfang beim Bundespräsidenten


Für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement und seine Verdienste um den Sport erhielt er dieses Jahr eine persönliche Einladung zum Sommerfest von Bundespräsident Joachim Gauck im Park von Schloss Bellevue am 11. September. „Mit dem Bundespräsidenten selbst kam man zwar nicht ins Gespräch – dafür waren es einfach zu viele Leute – aber die Reise war ein tolles Erlebnis.“
Im Rahmen der Sportabzeichen-Verleihungen des Vereins wurde er außerdem vom stellvertretenden Oberbürgermeister von Emmendingen, Jo Saar, ausgezeichnet. Neben einer Urkunde erhielt Helge Gutting die zweibändige Stadtgeschichte.

(Quelle: wirkhaus)

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