„Bewegte Zukunft“ - aktive Teilhabe jetzt!
Nach drei Jahren verabschiedet sich das Projekt „Bewegte Zukunft“ mit seiner Jahresabschlussveranstaltung. Die Message ist klar: Es braucht ehrlich gelebte Teilhabe im organisierten Sport!
03.12.2024
Nach drei Jahren fand am 30. November die Jahres- und auch die Projektabschlussveranstaltung des Projektes „Bewegte Zukunft“ und des Begleitprojektes „Bewegte Zukunft UEFA EURO 2024™ statt. 35 Vertreter*innen der teilnehmenden Vereine und Vertreter*innen aus Sport und Wissenschaft kamen in der Evangelischen Akademie in Frankfurt zusammen.
Für eine diverse Sportlandschaft, die unsere Gesellschaft spiegelt.
Über die Jahre begleitete „Bewegte Zukunft“ die Frage, wie in den Strukturen des organisierten Sports die bestehende Vielfalts-Gesellschaft besser abgebildet sein kann. Konkret: Wie können mehr Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte in den Vereins- und Organisationsstrukturen– in Führungspositionen und Entscheidungsprozessen - involviert werden?
„In den Vereinen bestehen Barrieren - und diese zu benennen und zu besprechen ist schmerzhaft. Trotzdem sind es diese Erkenntnisprozesse, die Wirkung für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft entfalten. Und dazu brauchen wir die Expert*innen aus den migrantischen Communitys - und das hat in dem Projekt Bewegte Zukunft einfach richtig gut funktioniert!“, sagt Martin Gerlach, Bundesgeschäftsführer der Türkischen Gemeinde Deutschland.
Sabine Landau, ehemalige Projektleitung und Projektinitiatorin im DOSB, ergänzt: „Wir sehen, dass sich Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte als Teilnehmer*innen in den Vereinen engagieren, aber die Menschen nicht in den Organisationsstrukturen vertreten sind. Wir, der DOSB und die TGD, wollten dazu gemeinsam etwas auf die Beine stellen - ein Projekt, bei dem zwei unterschiedliche Organisationen auf Augenhöhe zusammenarbeiten, um die Sportstrukturen weiterzuentwickeln.“
Seit dem Start des Projekts wurden Teilprojekte ausgeschrieben und gemeinsam mit Vereinen umgesetzt. In den Teilprojekten Strukturförderung, Ehrenamtsförderung, Quote für Menschen mit Migrationsgeschichte in den Strukturen des organisierten Sports sowie der Einrichtung von Kompetenzzentren und der Gründung einer Interessenvertretung wurden in Vereinen und Verbänden verschiedene Maßnahmen themenspezifisch getestet.
Sport als Schlüssel zur gelebten Diversität
Die Abschlussveranstaltung diente auch als Austauschplattform, um die Ergebnisse des Projekts zu beleuchten, gelungene Praxisbeispiele zu würdigen, klare Appelle zu setzen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Sabine Landau betonte dabei: „Der Sport hat ein großes Potenzial, integrativ zu wirken, aber das passiert nicht einfach von selbst. Es braucht Wissen und Offenheit - das funktioniert nicht ohne weiteres. Diversität zu erreichen ist oft eine Herausforderung, und es erfordert gemeinsame Arbeit.“ Projekte wie „Bewegte Zukunft“ brauchen deshalb eine langfristige Perspektive, um die geschaffenen Strukturen und Netzwerke nachhaltig in den Vereinen zu verankern.
Eric Mbarga, Beauftragter für Kinder-/Jugendschutz und Prävention beim FC Bayern München, unterstrich in seiner Keynote die Bedeutung von Diversität: „Wir sind eine super-diverse Gesellschaft.“ Er hob hervor, dass die Zuwanderung heute vielfältiger sei als je zuvor - sowohl hinsichtlich der Gründe als auch der Herkunftsländer Mbarga betonte den Sport als Ort der Gemeinschaft, der Menschen zu einem positiven Selbstwertgefühl führen könne und fordert einen Perspektivwechsel. Genauer ermutigt er alle dazu, „Diversität als Potenzial zu betrachten und sie deshalb bewusst auf allen Ebenen des Sports zu fördern“.
Ein Dank an alle Mitwirkenden
Ein besonderer Dank gilt zum Abschluss des Projektes allen Vereinen, die mit Zeit und Herzblut unterschiedlichste Maßnahmen im Projekt umgesetzt haben. Als Kooperationsprojekt hat die Türkischen Gemeinde Deutschland gemeinsam mit dem DOSB das Projekt Bewegte Zukunft initiiert. Durch das bundesweite Netzwerk und die jahrzehntelange Arbeit mit Migrant*innenenorganisationen brachte die TGD wichtige Erfahrung und viel Knowhow aus dem Bereich der Diversitätsorientierung ein.
Die Projekte Bewegte Zukunft und Bewegte Zukunft UEFA EURO 2024™ wurden vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) verwaltet und vom Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördert.
Passend zum Abschluss des Projekts wird bis Ende des Jahres eine Webpräsenz erscheinen, die alle wesentlichen Erkenntnisse, Erfolge und Geschichten zusammenfasst. Diese Publikation soll nicht nur die Highlights des Projekts dokumentieren, sondern nachhaltig als Hilfestellung bei der Umsetzung ähnlicher Maßnahmen für Vereine und Verbände dienen.
(Quelle: DOSB)