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Besucher stürmen neue Ausstellung im Heinz Nixdorf Museumsforum

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble eröffnete am 17. Januar als Schirmherr die Sonderausstellung „Computer.Sport“ des Heinz Nixdorf Museumsforums (HNF) in Paderborn.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

19.01.2009

1.000 Besucher probierten noch in der Nacht zu Sonntag bei freiem Eintritt teils die vielen interaktiven Möglichkeiten aus, die die Schau im Obergeschoss des Computermuseums bietet; tags drauf wurden 600 zahlende Besucher gezählt. Die betriebsame Szenerie mit strampelnden Radlern, sprintstartenden Läufern und an Gewichten ziehenden Ruderern erinnerte passenderweise an den Ahorn-Sportpark, dessen 25. Geburtstag mit der Eröffnung der Sonderausstellung gefeiert wurde. Geschäftsführer Willi Lenz versäumte es nicht, sein Gästebuch mitzunehmen und am Ende der Prominenten-Runde durch die Ausstellung von Schirmherr Schäuble und Ehrengast Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), signieren zu lassen.

Schäuble und Bach verließen Paderborn nicht, ohne sich vorher kurz darüber verständigt zu haben, dass die reisefähige Sonderausstellung bei großen Sportereignissen gezeigt werden könne. Das hatte HNF-Geschäftsführer Dr. Kurt Beiersdörfer angeregt, während er die Ehrengäste durch die Schau führte, darunter Familie Nixdorf sowie die Vorständler der Nixdorf-Stiftungen, die Ahorn-Sportpark und HNF tragen, Horst Nasko und Dr. Bernd Klein. Thomas Bach wiederum bezeichnete sich augenzwinkernd als „Jubiläumsmaskottchen“ des Ahorn-Sportparks, zu dessen 10. Geburtstag er bereits lobende Wort gesprochen hatte. Der DOSB-Präsident würdigte vor 500 geladenen Gästen das Wirken Heinz Nixdorfs, dessen „Ideen und Kraft im Sportpark weiter leben“. Fast im gleichen Atemzug betonte er die Bedeutung der Computertechnik, des anderen Erbes von Heinz Nixdorf, für den Sport.
 
Auch Innenminister Schäuble würdigte in seiner Rede das Engagement von Bürgern wie Heinz Nixdorf für den Sport. Denn Geld allein - 3,7 Milliarden öffentliche Mittel fließen laut Schäuble jährlich in den Sport - sei kein Garant für Erfolg und sozialen Zusammenhalt. Wie wichtig es sei, Spielregeln wie im Sport einzuhalten, zeigten auch die Auswirkungen der Bankenkrise, die Vertrauen nicht nur in die Funktionsfähigkeit, sondern auch die Fairness der Wirtschaftsordnung zerstört habe. Für Doping-Jäger sei deshalb unbedingt Spitzentechnik - wie in der Ausstellung gezeigt - nötig. Das Zusammenwachsen von Computern und Sport habe deshalb unbestritten positive Seiten, so Schäuble als Rollstuhlfahrer und begeisterter Handbiker aus eigener Erfahrung. Er glaube aber nicht, „dass einmal Computer das menschliche Gegenüber im Sport, mit dem wir uns im Wettkampf messen, verdrängen werden“. Neue Entwicklungen im Spitzen-sport, die irgendwann auch Breitensportlern zur Verfügung stehen, führten sicher aber auch zu ethischen Fragen. Schäuble: „Wir sind gut beraten, nicht immer nur das Machbare, sondern vor allem das Wünschenswerte im Auge zu behalten. Dann wird uns auch der Spaß am Sport nicht verloren gehen. Und der Sport wird bleiben, was er trotzt allen Kommerz ist: eine Begegnung mit uns selbst, die uns mit vielen Menschen verbinden kann.“

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