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asp will Sportpsychologie transparenter machen

Der Freitod des Fußball-Nationaltorhüters Robert Enke im vorigen Jahr hat in den Medien zu einer kritischen Betrachtung des Systems Leistungssport geführt.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

25.03.2010

Dabei wurde auch die Rolle und Bedeutung der Sportpsychologie beleuchtet, die immer noch sehr wenig in die bestehenden Unterstützungssysteme einbezogen wird. Die Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp), die bei Entwicklungen wie im Fall Enke mit den Fachleuten aus der Psychotherapie zusammenarbeiten will, will nun ihre Arbeit stärker in der Öffentlichkeit darstellen.

Aufräumen mit diffusen Vorurteilen

Die asp, die an vielen Punkten mit den Fachleuten des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Fachverbände kooperiert, will künftig die Normalität in der sportpsychologischen Arbeit betonen. „Wir wollen unsere Arbeit noch transparenter machen und in geeigneter und weniger Effekt haschender Art auf die Qualitäten unserer sportpsychologischen Arbeit hinweisen“, erklärt der asp-Vorsitzender Prof. Dr. Manfred Wegner (Universität Kiel) das neue Vorgehen. Die Qualität der Betreuungskonzepte soll herausgestellt und es soll mit diffusen Vorurteilen aufgeräumt werden.

Neben der psychologischen Betreuung von Spitzenathleten wirken Sportpsychologen auch in den Gesundheits-, Präventions- und Rehabilitationssport hinein. Dort werden beispielsweise neue Programme konzipiert und geprüft, um unterschiedliche Zielgruppen wie Übergewichtige, Ältere oder auch Menschen in der Rehabilitation oder mit Behinderungen nachhaltig an den Sport heranzuführen.

Die Breite dieser Arbeit will die asp stärker verdeutlichen. Prof. Wegner erklärt, was aus seiner Sicht künftig wichtig sein wird, um sensibel für die Probleme der Sportler zu sein, und um Anzeichen für eine Krise früh zu erkennen. „Die Position des Sportpsychologen im Profisport sollte als Teil eines Gesamtsystems der Betreuung von Athleten und Mannschaften verstanden werden“, sagt er. „Die Athleten sollen wie selbstverständlich etwas vom Sportpsychologen abholen können, wie sie es sich vom Arzt oder Physiotherapeuten abholen.“

Datenbank für die Arbeit mit Spitzenathleten

Präsent sind Sportpsychologen schon in den Nationalmannschaften: In Fortbildungscurriculum werden Sportpsychologen gezielt auf die Arbeit mit Spitzenathleten vorbereitet. Beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) wird eine Expertendatenbank geführt, in der qualifizierte Personen aufgenommen werden, die für die Kooperation mit Spitzensportlern empfohlen werden.

Dies ist in den letzten Jahren bei den Bundestrainern auf eine gute Akzeptanz gestoßen. Durch diese intensive Form der Betreuung konnten die Athleten und Trainer Bedenken abbauen. Sie beginnen offensiv zu betonen, dass sie mit Experten aus der Sportpsychologie zusammen arbeiten und insgesamt davon profitieren.

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