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Alle gemeinsam, alle zusammen – das „Integrative Sportabzeichen in Oldenburg“

Der Stadtsportbund Oldenburg möchte das Kennenlernen von Migranten, Flüchtlingen und Deutschen fördern.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

27.05.2015

    Oldenburg ist eine bunte Stadt. Menschen aus vielen Nationen leben hier, manche stammen noch aus der Generation der ersten Gastarbeiter in Deutschland, andere mussten erst vor Kurzem aus ihrer Heimat fliehen und um Asyl bitten. Dem Stadtsportbund Oldenburg e.V. (SSB) liegt die Integration dieser Menschen schon lange am Herzen. „Wir leben alle zusammen in einer Stadt, lasst uns uns gegenseitig kennenlernen, Hemmungen abbauen und Sprachbarrieren überwinden“, formuliert Frank Vehren, Vorstandsmitglied des Stadtsportbundes für Sportentwicklung und Sportabzeichen-Beauftragter dieses Anliegen. „Der Sport kann eine Möglichkeit dazu sein. Gerade das Sportabzeichen bietet die Chance, Migranten einzubeziehen. Denn für das Abzeichen muss man weder ein Sport-Spezialist sein, noch die deutsche Vereinskultur kennen“, so Vehren weiter.

    Niedrigschwelliger Zugang zum Sport

    Um es den Menschen zu erleichtern, zum Training zu kommen, organisierte der Stadtsportbund mit der Unterstützung von Vereinen Sportabzeichen-Treffpunkte an fünf Orten in ganz Oldenburg. Kurze Wege für einen niedrigschwelligen Zugang zum Sport. „Wir haben tatkräftige Vereine in den einzelnen Stadtteilen, die beispielsweise für das Integrative Sportabzeichen eigene Fußballtrainingszeiten nach hinten geschoben haben“, freut sich Frank Vehren. Gleichzeitig wurden 11 Prüferinnen und Prüfer ausgebildet, um das Projekt stemmen zu können. Denn an jedem der fünf Standorte soll es vier Trainings- und Abnahme- sowie zwei Schwimmtermine geben. „Natürlich ist niemand an einen Standort gebunden, so dass wir insgesamt 30 zusätzliche Termine für das Sportabzeichen anbieten können“, erklärt der Sportabzeichen-Beauftragte.

    Auf die Menschen zugehen

    Einige der Prüferinnen und Prüfer haben selbst Migrationshintergrund und Wurzeln, unter anderem in der Türkei, in Spanien, Italien oder Kenia. Auch zwei Mitarbeiter des Stadtsportbundes sprechen Türkisch und Italienisch. „Das hat uns den Zugang erleichtert“, erzählt Frank Vehren.
    Der Stadtsportbund nutzte persönliche Netzwerke, um das Projekt bekannt zu machen, verteilte Flyer und hängte Plakate auf, band auch die Presse ein. „Wir sind in die Flüchtlingsunterkünfte gegangen und haben erzählt, was wir vorhaben. Die meisten der Asylbewerber waren wirklich begeistert, denn einige hatten fast schon eine Art Koller in den Heimen und waren froh, etwas anderes erleben zu dürfen“, so Vehren.

    Begeisterung trotz Regen

    Als dann am 6. Mai auf dem Sportplatz an der Klingenbergstraße in Oldenburg die Eröffnungsveranstaltung und damit gleichzeitig das erste Training stattfand, waren nicht nur die Bürgermeisterin Germaid Eilers-Dörfler, die Fachdienstleiterin Doris Hedemann vom Amt für Kultur und Sport, der Landtagsabgeordnete Ulf Prange, mehrere Mitglieder des Sportausschusses und des Jugendhilfeausschusses, sowie der Leiter der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland Eckhart Wache gekommen, sondern auch 30 Sportlerinnen und Sportler, die sich auch vom strömenden Regen nicht abhalten ließen.

    Sport macht froh

    Zum zweiten Training kamen dann sogar schon 40 Sportlerinnen und Sportler. „Wir haben allein im Süden Oldenburgs neun Ursprungsstaaten am Start. In der vergangenen Woche waren vier Syrer dabei, denen man deutlich angemerkt hat, wie sehr sie sich über den Sport gefreut haben. Das hat mich richtig glücklich gemacht“, lacht Frank Vehren.

    Gefördert wird das Pilotprojekt durch die Stadt Oldenburg und den Landessportbund Niedersachsen. Orte und Termine der Trainings finden sich unter www.stadtsportbund-oldenburg.de oder telefonisch bei der Geschäftsstelle des Stadtsportbundes unter 0441/15384. „Besonders gespannt sind wir schon auf den letzten Trainingstag“, sagt Vehren, „dann wollen wir alle noch etwas zusammensitzen und uns weiter über unsere Kulturen und Interessen unterhalten.“

    (Quelle: wirkhaus)

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