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25 Jahre Bewegung und Begegnung

Das Deutsche Sport & Olympia Museum leistet seit 25 Jahren einen Beitrag zur Vermittlung des Sports, seiner Geschichte und Bedeutung, seiner gesellschaftlichen Relevanz und seiner humanen Werte.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

10.12.2024

Außenansicht des Deutschen Sport & Olympia Museums Foto: picture-alliance

„25 Jahre, ein Vierteljahrhundert! Wenn das kein Grund zum Feiern ist!“ Dieser Einschätzung der Vorsitzenden, Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, stimmten offenbar die Freunde und Förderer des Deutschen Sport & Olympia Museums zu, die sich am vergangenen Freitagabend sehr zahlreich im Kölner Rheinauhafen eingefunden hatten, um den Geburtstag des Hauses zu feiern. Seit seiner Gründung, so führte Doll-Tepper aus, „ist das Museum ein Aktivposten in der sportlichen und kulturellen Landschaft dieser Stadt und unseres Landes, mit einer Strahlraft, die weit über lokale, regionale und nationale Grenzen hinausreicht. Darauf dürfen wir auch ein wenig stolz sein.“ 

Im Übrigen nutzte Doll-Tepper die Gelegenheit, sich bei all jenen zu bedanken, die zum anhaltenden Erfolg des Museums auf diese oder jene Weise beigetragen haben. Zum Beispiel dem DOSB, dessen Vizepräsident Jens-Peter Nettekoven sehr herzliche Grüße und beste Wünsche aus Frankfurt übermittelte. Oder beim Land Nordrhein-Westfalen, dessen Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, dem Museum wieder einmal ihre Aufwartung machte. Oder bei der Stadt Köln, dessen Bürgermeister Andreas Wolter sich für die großartige Arbeit des Hauses etwa im Kontext sportlicher Großereignisse bedankte. So erinnerte er daran, dass das Haus zu Beginn des Jahres während der Handball-EM als offizielle FanZone der Stadt fungierte oder an das gemeinsam verantwortete hochkarätige Kulturprogramm im Vorfeld der Fußball-EM unter dem Label „Stadion de Träume“. 

Eingerahmt von der Musik des hoch profilierten Chris Hopkins und seines grandiosen Jazzquartetts warf Museumsdirektor Dr. Andreas Höfer einen „Blick zurück nach vorn“. Zunächst aber kam in einem Video Susanne Daubner zu Wort, die in der Hauptausgabe der „Tagesschau“ vom 25. November 1999 einen Beitrag über die Eröffnung des Hauses anmoderierte.  

Höfer erinnerte daran, dass das Museum einmal als „das kulturelle Gemeinschaftswerk des deutschen Sports“ auf den Weg gebracht wurde und im Sinne der damit verbundenen Intention im Rahmen seiner Dauerausstellung sowie einer Vielzahl von temporären Präsentationen, Veranstaltungen, Führungen und anderer museumspädagogischer Maßnahmen seit nunmehr 25 Jahren an einen signifikanten Beitrag zur Vermittlung des Sports, seiner Geschichte und Bedeutung, seiner gesellschaftlichen Relevanz und seiner humanen Werte leistet. So sei das Museum der „kulturelle Hotspot“ des deutschen Sports, ein inspirierter Ort der Bewegung und Begegnung und ein außerschulischer Lernort erster Güte. Und dies, so führte Höfer weiter aus, soll es auch bleiben, wenn auch in einer neuen modernen Rahmung. So präsentierte er ein Video, das, gleichsam als Zwischenergebnis eines intensiv verfolgten Planungsprozesses, die Idee eines neugestalteten und erweiterten Museums vor Augen führte. 

Dass es bei allem Bemühen nicht ganz einfach ist, es immer allen recht zu machen, brachte der Poetry Slammer Yannick Steinkellner mit einer Kollage aus online-Rezensionen von Besuchenden auf höchst virtuose Weise zum Ausdruck: „Für diesen Preis sollte man sein Kind auch in den Formel-1-Boliden setzen dürfen.“ 

Vor dem Übergang in den inoffiziellen Teil des länger werdenden Abends begrüßte die ehemalige Welt- und Europameisterin in der 4x400m-Staffel Anke Feller als Moderatorin vier hoch dekorierte Athletinnen und Athleten zum Talk über besondere sportliche Momente und Erinnerungen auf der Bühne: Den Radsportler Hans-Peter Durst als zweifachen Paralympics-Sieger von 2016, den Weltmeister und Olympiasieger von 1992 im Boxen, Torsten May, die Speerwerferin Steffi Nerius, die 2004 olympisches Silber in Athen gewann und 2009 Weltmeisterin wurde und seit Jahren in Leverkusen höchst erfolgreich das dortige Para-Team, etwa auch den Weltrekordler und mehrfachen Paralympics-Sieger Markus Rehm, trainiert sowie Sonja Greinacher, die in Paris nachgerade sensationell Gold im 3x3 Basketball gewann. 

PS: Anlässlich seines Geburtstags präsentiert das Deutsche Sport & Olympia Museum bis Ende Februar in einer Sonderausstellung 25 ausgewählte Objekte aus seiner umfänglichen Sammlung. Neben einer Original-Prothese von Markus Rehm, handsignierten Boxhandschuhen von Muhammad Ali, der vom großartigen Torwart der deutschen Hockey-Nationalmannschaft, Jean-Paul Danneberg, in Paris gewonnenen Silber-Medaille, sind etwa auch ein spezielles Handtuch zu sehen, oder ein vermeintlich gewöhnlicher Rucksack, ein Feuerwehrhelm, eine Barbie-Puppe, eine Pistole oder ein schwarz-weißes Familienfoto. 

Was die so unterschiedlichen Exponate miteinander verbindet – sie verweisen auf ganz exponierte Sport-Geschichten: „25 Short Sport Storys“. Diese werden in einem großartig gestalteten und reich illustrierten Begleitband zur Ausstellung von ausgewiesenen Autorinnen und Autoren aus je eigener Perspektive erzählt. So erinnert sich etwa Torsten May an eine persönliche Begegnung mit seinem Vorbild Muhammad Ali. Jean-Paul Danneberg lässt an einem ganz persönlichen „goldenen“ Nach-Spiel nach seinen „silbernen“ Spielen von Paris teilhaben. Oder Carmen Thomas teilt, Stichwort „Drei unten, drei oben“, ihre ureigenen Erinnerungen an die Torwand des „Aktuellen Sportstudios“, das sie am 3. Februar 1973 und noch 14 weitere Male als erste Frau überhaupt moderieren durfte. 

Die sehr empfehlenswerte Publikation, auch ein wunderbares Weihnachtsgeschenk, lässt sich auf den üblichen Wegen des Buchhandels erwerben: Deutsches Sport & Olympia Museum (Hrsg.): 25 Short Sport Storys, Bönen 2024, 184 S., 25 Euro. 

(Quelle: DSOM)

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