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2018 ist das internationales Jahr des Riffes

Am 28. Januar wurde auf der boot Düsseldorf, der weltgrößten Wassersportmesse, das Internationale Jahr des Riffes (International Year of the Reef – IYOR 2018) in Deutschland offiziell eröffnet.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

01.02.2018

Der Anlass ist durchaus dramatisch: in den vergangenen zwei Jahren ereignete sich die schwerste jemals beobachtete globale Korallenriffbleiche. Über 90 Prozent des Großen Barriereriffs in Australien, des größten zusammenhängenden Riffes der Welt, waren davon betroffen. Wie auch viele andere Riffe rund um den Globus. Jüngste Studien haben gezeigt, dass die Häufigkeit solcher Massenbleichen immer weiter zunimmt und den Riffen kaum noch Zeit lässt, sich zu erholen.

Doch diese massiven Auswirkungen des Klimawandels sind nicht die einzigen vom Menschen verursachten Probleme, mit denen Korallenriffe zu kämpfen haben: Überfischung, zerstörerische Fischereimethoden, Küstenbebauung, Verschmutzung oder Einträge aus der Landwirtschaft bedrohen inzwischen rund zwei Drittel aller Riffe weltweit. Damit droht der weitgehende Verlust des artenreichsten marinen Lebensraumes. Dies zu verhindern erfordert entschlossenes Handeln auf globaler ebenso wie auf lokaler Ebene. Das IYOR 2018 soll dazu dienen, die verheerenden Prognosen für Korallenriffe und ihre Auswirkungen auf Natur und Mensch sowie mögliche Handlungsoptionen in der Gesellschaft bekannter zu machen.

Die offizielle Eröffnung fand unter der Schirmherrschaft des Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST) mit einem Grußwort des Direktors der boot, Petros Michelidakis, und mit einer Einführung von Prof. Dr. Ralph Schill vom VDST statt. Moderiert von Anna von Boetticher gaben führende deutsche Korallenriffforscher eine kurze Einführung in das Thema und stellten verschiedene Managementoptionen sowie Möglichkeiten vor, mit denen auch jeder Einzelne zum Schutz der Riffe beitragen kann. „Korallenriffe sind wunderschön mit einer überwältigenden Vielfalt an Lebewesen, aber leider auch stark bedroht“, so Ralph Schill. „Geschädigte Riffe können sich durchaus wieder erholen, sofern noch intakte Korallenriffe in der Umgebung sind oder wir neue Korallen dort ansiedeln. Dennoch dauert es Jahrzehnte bis sie herangewachsen sind. Mit dem IYOR 2018 möchten wir auf den schlechten Zustand der Korallenriffe aufmerksam machen und gleichzeitig zeigen wie jeder Verantwortung übernehmen kann.“

Korallenriffe tragen zum Lebensunterhalt von einer halben Milliarde Menschen bei und sind mit Ökosystemdienstleistungen wie Küstenschutz in Höhe von geschätzten 600.000 US-Dollar pro Quadratkilometer und Jahr das wertvollste Ökosystem des Planeten. Obwohl sie weniger als 0,1 Prozent der Ozeanfläche bedecken, beherbergen sie ein Drittel der marinen Fischarten. Einen besonders hohen ökonomischen Wert stellen die Riffe in der Tourismusbranche dar – über 36 Milliarden US-Dollar werden jedes Jahr durch Riff-Tourismus erzielt, weshalb die boot einen passenden Rahmen für die Eröffnung des IYOR 2018 darstellt.

Rund 30 Prozent der Riffe weltweit gelten bereits aufgrund von menschlichen Einflüssen als zerstört, und Klimamodelle sagen ein regelmäßiges Ausbleichen von nahezu 90 Prozent aller Riffe bis Mitte des Jahrhunderts voraus. Umso dringender sind daher verstärkte Schutz- und Managementanstrengungen für die verbleibenden Riffe. Jede/r Einzelne kann hierzu konkrete Schritte unternehmen, wie zum Beispiel durch sein Verhalten den CO2-Ausstoß reduzieren, Plastikmüll vermeiden, umsichtig tauchen und auf Souvenirs aus Korallenriffen verzichten, den Fokus auf nachhaltigen Tourismus setzen oder Riffschutzprojekte unterstützen.

Weitere Informationen bietet die offizielle Webseite des Jahrs des Riffes, www.iyor2018.de.

(Quelle: VDST)

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