Warum Bildung im Sport so wichtig ist
Wenn wir in Bildung im Sport investieren, investieren wir in die Zukunft unserer Sportvereine, sagt DOSB-Referentin für Bildung Sabrina Merkl.
22.10.2024
Es ist manchmal gar nicht so leicht zu erklären, was Bildung im und durch Sport alles leisten kann, obwohl ich täglich als Trainerin im Sportverein und Bildungsverantwortliche im DOSB sehe, wie vielschichtig die Bildungsangebote im Sport sind. Viele von uns sehen Sport vielleicht als Möglichkeit, fit zu bleiben oder sich im Wettkampf zu beweisen. Doch die Potenziale, die in dieser Verbindung stecken, sind riesig! Der Sport fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch soziale Kompetenzen, Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein. Das begeistert mich jeden Tag aufs Neue - und ich möchte, dass auch ihr diese Begeisterung spürt! Dabei frage ich mich: Wie können wir diese wertvollen Leistungen und Möglichkeiten stärker in der Gesellschaft, in Sportvereinen und Sportverbänden herausstellen?
Ich richte mich heute an alle Sportbegeisterten und auch an diejenigen, die vielleicht noch keine Erfahrungen im Sportverein haben. In einer Zeit, in der das Engagement in unseren Sportvereinen zunehmend unter Druck gerät, ist es wichtiger denn je, die Bildungsmöglichkeiten im Sport sichtbarer und greifbarer zu machen. Ich möchte den Menschen also zeigen, wie viel sie durch die Qualifizierungsangebote im Sport gewinnen können - nicht nur in Bezug auf sportliche Fähigkeiten, sondern auch auf persönliche Entwicklung, Lebenskompetenzen und Gemeinschaftserlebnisse. Deshalb ist es unerlässlich, dass wir die Bildungsangebote, die durch Sport geschaffen werden, besser kommunizieren und in die breitere Gesellschaft tragen.
Als Trainerin, die mit Herzblut für den Sport in und außerhalb der Halle brennt, weiß ich: Unsere Vereine sind nicht nur Orte für Wettkämpfe und viel mehr als nur Trainingsstätten. Sie sind Räume, in denen wir Menschen ausbilden und sie auf ihrem (sportlichen) Weg begleiten können. Hier lernen beispielsweise Kinder und Jugendliche nicht nur ihre sportlichen Fähigkeiten zu verbessern, sondern auch, Verantwortung zu übernehmen und in Teams zu arbeiten. Stellen wir uns also vor, wie beeindruckend es wäre, wenn jeder Sportverein als Ort des Lernens anerkannt wird, wo Werte und Fähigkeiten vermittelt werden, die weit über das Spielfeld hinausgehen. Das ist nämlich ein wahrer Trumpf unseres Sportsystems!
Darüber hinaus möchte ich herausstellen, dass die DOSB-Lizenzausbildung ein wertvolles Instrument für meine Rolle als Trainerin bisher war und ist. Sie bietet nicht nur fachliche Kompetenz in den jeweiligen Sportarten, sondern vor allem auch ein umfassendes Qualifizierungsangebot, das weit über technische und taktische Aspekte hinausgeht. Als Trainer*innen werden wir zu echten Multiplikator*innen: Wir lernen, Menschen zu motivieren, Teams zu leiten, Konflikte zu lösen und auch gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Dieses Wissen und diese Fähigkeiten sind nicht nur im Sport von unschätzbarem Wert - sie helfen uns auch in der Gesellschaft Vorbilder zu sein und positive Veränderung zu bewirken. Ganz nach dem Motto „das habe ich im Sport gelernt“. Deshalb ist Bildung im Sport so wichtig. Sie schafft eine Verbindung zwischen der Leidenschaft für den Sport und dem Willen, sich weiterzuentwickeln.
Wer sich im Sport engagiert, lernt, Verantwortung zu übernehmen - und das nicht nur auf dem Spielfeld, sondern in allen Bereichen des Lebens. Das macht die DOSB-Lizenzausbildung so wertvoll: Sie gibt uns die Werkzeuge an die Hand, um diese Rolle vollkommen auszufüllen.
Diese Aspekte habe ich zuletzt mit dem Think Tank Bildung, unseren wichtigsten Berater*innen aus Verbänden und Wissenschaft, besprochen und alle sind sich einig: Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass noch mehr Menschen in und außerhalb unserer Sportwelt die Chancen erkennen, die in der Verbindung von Sport und Bildung stecken. Wenn wir in Bildung im Sport investieren, investieren wir in die Zukunft unserer Sportvereine. Denn am Ende gewinnen wir alle - nicht nur im Wettkampf, sondern auch im Leben.
(Autorin: Sabrina Merkl, Referentin für Bildung im DOSB)