Vielfalt feiern – mit mehr als 100 Gästen
Kickoff Diversity: Eine Tagung für Vielfalt im Sport feiert Premiere in Oldenburg.
25.06.2024
Feuertaufe bestanden: Am 15. Juni veranstaltete das niedersächsische Integration-durch Sport-Team die erste team- und themenübergreifenden Fachtagung des LSB unter dem Motto „Vielfalt im Sport“. Mit dabei: Die Teams „Teilhabe & Vielfalt“, „Sportpolitik“ sowie 100 interessierte Gäste aus der Sportvereinswelt und zivilgesellschaftlichen Institutionen.
Um auch die interne Vernetzung voranzutreiben, fand einen Tag zuvor das Sportlots*innen-Treffen der Stützpunktvereine statt. Nach einem gemeinsamen Kennlernen kamen diese dann mit den 17 dezentralen Koordinierungsstellen „Integration im und durch Sport“ zusammen, um die lokale Zusammenarbeit vor Ort zu stäken.
Inspiration und Input für die Sportpraxis
Die Vielfaltstagung startete mit einem Grußwort des LSB-Vorstandsvorsitzenden Reinhard Rawe. „Die Richtschnur ist das Grundgesetz“, sagte Rawe im Hinblick auf die tägliche Arbeit des LSB und verwies damit auf Paragraf 3 des Gesetzes, der die Gleichbehandlung aller Menschen gewährleistet. Als Kind der ersten Stunde begleitet er das Bundesprogramm bereits seit seinen Anfängen in einem Experten-Hearing des DOSB (damals DSB) im Jahr 1998.
Weiteren Input lieferte der Gastredner Prof. Dr. Narku Laing. Der Professor für Rassismusforschung an der EvH Bochum und Gründer der Diversityberatung Vielfaltsprojekte GmbH sprach von seinen eigenen Erfahrungen als schwarzer Sportler und spannte den Bogen von der Entwicklung der Gesellschaft zu den zukünftigen Herausforderungen für Sportvereine. „Vielfalt im Sport ist eine Zukunftsaufgabe, weil wir ohne gar nicht mehr auskommen werden. Wir haben eine zunehmende Anzahl an Menschen, die vielfältig sind, weil sie zum Beispiel migriert sind, sich der LSBT*Q-Community zugehörig fühlen oder eine Schwerbehinderungen haben. Wenn wir unsere Sportvereine auch in fünfzig Jahren mit viel Leidenschaft und gut ausgestattet betreiben wollen, müssen wir diese Menschen mitnehmen und einladen“, so der ehemalige Footballspieler. Als praktische Beispiele für eine Öffnung der Vereine nannte er u.a. Kooperationen mit migrantennahen Einrichtungen oder die Veränderung von vereinsinternen Gewohnheiten. So könne der Sport seine Fähigkeit entfalten, Menschen zusammenzubringen, die im Alltag gar nicht miteinander in Kontakt treten würden.
In zwei anschließenden Workshopphasen zur rassismuskritischen Arbeit im Sport, Safe Spaces und einer besseren Zugänglichkeit des Sports für alle Menschen, wurde der Blick auf die praktischen Maßnahmen für Sportvereine weiter vertieft.
Jennifer Osthus LSB-Teamleiterin „Integration durch Sport“, freut sich über die neue Art der Vernetzung. „Die vielen engagierten Menschen aus dem Sport konnten ihren Blickwinkel auf die Vielfalt erweitern und viele weitere potenzielle Kooperationspartner*innen kennenlernen. Zudem haben sie viel Rückenwind für ihre Arbeit vor Ort bekommen“.