Landtagswahl in Thüringen – Was wird mit der Integrationsarbeit
Ministerin Doreen Denstädt besucht Straßen-Fußballturnier in Mühlhausen
30.07.2024
Mittwochmorgen in Mühlhausen. Kleine und größere Fußballspieler*innen treffen sich auf dem Bolzplatz des Mehrgenerationenhauses „Geschwister Scholl“ (MGH) in Mühlhausen. Für einige steht noch eine Qualifikationsrunde an. Am Mittag startet dann das Finale: 12 Teams aus Mühlhausen, aber zum Beispiel auch aus der Gemeinschaftsunterkunft Obermehler, Ammern und sogar aus Leinefelde sind dabei. Auf ihren lokalen Bolzplätzen haben sie sich in den vergangenen zwei Wochen qualifiziert. Das ist das Konzept, mit dem Kinder insbesondere aus sozial schwachen Familien Aufmerksamkeit erhalten und weitere Unterstützungs- und Freizeitangebote, wie zum Beispiel im Mehrgenerationenhaus Mühlhausen, kennenlernen. Zur Eröffnung kommt auch Migrationsministerin Doreen Denstädt. Sie zeigte sich bei der Eröffnung begeistert über so viele Jugendliche aus verschiedenen Nationen, welche bei diesem Fußballturnier zusammengekommen sind und spendierte spontan für jede*n Spieler*in einen Crêpe.
Welche Rolle spielt die Integration nach der Landtagswahl
Doreen Denstädt ist nach Mühlhausen gekommen, um sich über die Arbeit der Fachkräfte „Integration durch Sport“ zu informieren. Durch ihr Ministerium werden die fünf Personalstellen finanziert. Markus Fromm, Fachkraft für Nordthüringen, organisierte das Turnier gemeinsam mit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung. Wie geht es mit dem Projekt Fachkräfte „Integration durch Sport“ nach den Landtagswahlen im September weiter? Wird sich die Integrationsarbeit im Land verändern? Ministerin Denstädt ist optimistisch: „Es gibt ein starkes, breites Bündnis in Thüringen. Das kann auch eine Landtagswahl nicht erschüttern.“ Aus ihrer Sicht wäre die Verabschiedung des von ihr geplanten Integrationsgesetzes wichtig. Damit stände die bisher jährlich zu beantragende Projektförderung für die Fachkräfte „Integration durch Sport“ auf sicheren Füßen und würde insbesondere auch für die Mitarbeiter*innen mehr Sicherheit bringen. Aktuell müssen sich diese zu jedem Jahresende arbeitslos melden, weil der Bewilligungsbescheid erst im Folgejahr erstellt wird. Eine große psychische Belastung für alle Beteiligten.
Fairplay im „Bolzer“
Das Ziel der Veranstalter*innen war es, Begegnung zu schaffen und zu fördern. Sowohl zwischen den Teilnehmenden aus verschiedenen Herkunftsländern, als auch den Stammgästen der Mühlhäuser bzw. Schlotheimer Bolzplätze. Dies ist gelungen. Trotz aller Ambitionen auf den Turniersieg gab es einen sehr respektvollen und freundschaftlichen Umgang untereinander. Unterstützt wurde das Projekt durch Youssef Ghanem vom Kreisfußballausschuss und Florian Meyer von der Kreissportjugend als Schiedsrichter bzw. Spielkoordinator. Eine Fortsetzung ist im kommenden Jahr in den Sommerferien geplant, eventuell werden die Vorrundenturniere bei vorhandener Kapazität sogar erweitert, unabhängig davon welche Regierung im Land regiert. Der „Bolzer“ des MGH erwies sich auf jeden Fall als richtige Location für das abschließende Turnier und brachte allen Teilnehmenden einen spaßigen Ferientag.