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Athleten wollen keinen Doperschutz durch Datenschutz

<p>Athletenvollversammung warnt vor &uuml;berzogenen Datenschutzanforderungen</p> <p>Der Beirat der Aktiven im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hat auf seiner Vollversammlung in Dresden davor gewarnt, effektive Dopingkontrollen durch &#252;berzogene Datenschutzanforderungen zu besch&#228;digen. &#8220;Wir wollen selbstverst&#228;ndlich, dass Pers&#246;nlichkeits- und Datenschutzrechte im Dopingkontrollsystem gew&#228;hrleistet bleiben; jedoch gibt es im Sport Regeln, an die sich jeder Teilnehmer halten muss – sonst funktioniert der Sport nicht&#8221;, sagte Christian Breuer, Vorsitzender der Athletenkommission: &#8220;Wer versucht, die nationalen Datenschutzregelungen auf den Sport zu &#252;bertragen und das Rad wieder zur&#252;ckzudrehen, f&#228;llt den sauberen Sportlern in den R&#252;cken und beg&#252;nstigt die Betr&#252;ger.&#8221; Im Anti-Doping-Kampf m&#252;ssten gut organisierte und mit wissenschaftlichem Know-How ausger&#252;stete T&#228;ter mit Hilfe von intelligenten Kontrollen &#252;berf&#252;hrt werden, die der Beirat der Aktiven vermehrt fordert. </p> <p>Datensch&#252;tzer aus zwei Bundesl&#228;ndern und eine Spielervereinigung hatten Einschr&#228;nkungen bei den harten Meldepflichten und Kontrollmethoden verlangt. Mit Datenschutz fange man keine Doper, betonte der Beirat. Wer beispielsweise die tats&#228;chlich unangenehmen Sichtkontrollen bei der Urinabgabe als &#8220;weder datenschutzrechtlich noch verfassungsschutzrechtlich zul&#228;ssig&#8221; bezeichne, zeige, wie wenig er &#252;ber die Dopingrealit&#228;t wisse, wo Manipulations- und T&#228;uschungsversuche bei der Urinabgabe den Kontrolleuren gel&#228;ufig seien.</p> <p>F&#252;r ein funktionierendes Dopingkontrollsystem m&#252;sse sowohl der Schutz der pers&#246;nlichen Daten als auch die angemessene Transparenz des Tagesablaufs der Athleten gew&#228;hrleistet sein. Dies sei eine Voraussetzung, um den Tricks und Methoden von aktiven Dopern systematisch Herr zu werden. </p> <p>Der Beirat appellierte dar&#252;ber hinaus an das Bundesinnenministerium, keine Mittel bei den Dopingkontrollen einzusparen. Im Gegenzug sollten aber gegen&#252;ber der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Verbesserungen angemahnt werden. Au&#223;erdem sollten die Mechanismen des Handels mit Dopingpr&#228;paraten Teil der Schulungen der Strafverfolgungsorgane (Bundespolizei, Zoll, BKA) werden. </p> <p>Abschlie&#223;end forderte der Beirat der Aktivien, bei der Strafzumessung f&#252;r Dopingdealer die gesetzlich m&#246;glichen Strafen auch zu verh&#228;ngen und zu pr&#252;fen, ob ein Verbot von Internetportalen mit Dopinghintergrund Aussicht auf Erfolg habe.</p>

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

15.10.2011

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